Am 31. Januar und 1. Februar 2025 fand das SIXDAYS WEEKEND in Berlin statt – das 112. Berliner Sechstagerennen. Mit zwölf Ausdauer-Teams sowie sechs Sprinterinnen und Sprintern wurde das 250-Meter-Oval zur Bühne für packende Wettkämpfe und sportliche Höchstleistungen.
Wir waren auch vor Ort und haben Euch ein paar Fotos (ca. 700) mitgebracht:
Kluge und Reinhardt triumphieren vor heimischem Publikum
Vor ausverkauftem Haus im Berliner Velodrom mit 8.000 begeisterten Zuschauern sicherten sich Roger Kluge und Theo Reinhardt den Sieg beim SIXDAYS WEEKEND 2025. In einem nervenaufreibenden Finale setzten sich die zweifachen Berlin-Sieger mit 176 Punkten gegen die niederländische Paarung Yoeri Havik/Philip Heijnen (167 Punkte) und die Italiener Elia Viviani/Michelle Scartezzini (163 Punkte) durch.


Für Theo Reinhardt, der auf eine eindrucksvolle Karriere mit zwei Weltmeister- und drei Europameistertiteln zurückblickt, war es der perfekte Abschied aus dem aktiven Radsport. Der 34-Jährige verabschiedete sich mit einem letzten großen Triumph und wird künftig als Trainer beim deutschen Radsportverband „German Cycling“ tätig sein.
Mit diesem Erfolg sicherten sich Kluge und Reinhardt nach ihren Siegen 2019 und 2023 bereits ihren dritten Gesamtsieg beim Berliner Sechstagerennen.
Dramatisches Finale mit packender Schlussphase
Mit fünf Punkten Rückstand auf die führenden Italiener Viviani/Scartezzini (82 Punkte) gingen Kluge und Reinhardt (77 Punkte) in den entscheidenden Abend. Auch das niederländische Duo Havik/Heijnen (68 Punkte) hatte noch realistische Chancen auf den Gesamtsieg.
Nach den ersten Disziplinen des Abends vergrößerte sich ihr Rückstand zunächst leicht. Doch im Derny-Rennen kämpften sich Kluge und Reinhardt eindrucksvoll zurück. Die endgültige Entscheidung fiel in der großen Jagd über 120 Runden – mit dem besseren Ende für das deutsche Duo, das sich dank starker Taktik und Durchhaltevermögen den Gesamtsieg sicherte.
Gänsehautmomente beim Abschied von Theo Reinhardt
Einer der emotionalen Höhepunkte des Abends ereignete sich bereits eine Stunde vor dem Finale: Unter stehenden Ovationen des Publikums wurde Theo Reinhardt feierlich verabschiedet. Der Berliner beendet seine aktive Karriere und wird seine Erfahrung nun als Trainer in den deutschen Radsport einbringen.
Sprint-Titel bleiben in bewährten Händen
Im Frauen-Sprint triumphierte erneut Lea Sophie Friedrich. Die achtmalige Weltmeisterin und Olympia-Zweite aus Paris verteidigte ihren Titel mit 101 Punkten denkbar knapp vor Emma Hinze (100 Punkte), die zuvor das Keirin für sich entschieden hatte. Pauline Grabosch (68 Punkte) komplettierte das Podium. Zusätzlich sorgte Friedrich für einen neuen Bahnrekord im Zeitfahren, den sie mit einer Zeit von 13,154 Sekunden aufstellte.
Auch bei den Männern gab es eine erfolgreiche Titelverteidigung: Mateusz Rudyk, Olympia-Fünfter von Paris 2024, gewann mit 95 Punkten vor Maximilian Dörnbach aus Cottbus (87 Punkte) und dem Berliner Robert Förstemann (80 Punkte).
Highlight des Rahmenprogramms: Deutscher Rekord im Tandem-Zeitfahren
Ein besonderes Glanzlicht des Abends lieferte das Rahmenprogramm: Robert Förstemann stellte gemeinsam mit seinem sehbehinderten Partner Thomas Ulbricht einen neuen deutschen Rekord im 500-Meter-Zeitfahren (fliegender Start) auf. Das Duo, das bei den Paralympischen Spielen 2024 in Paris die Bronzemedaille gewann, absolvierte die Strecke in beeindruckenden 25,970 Sekunden.