Marcel Kittel war ein ehemaliger deutscher Profi-Radrennfahrer. In jungen Jahren setzte er erste auf die Leichtathletik, folgte dann aber den Ruf des Radsports. Die Sportart war in der Familie keine Unbekannte. Schon Vater Matthias Kittel war als Vize-DDR Meister im Zweier-Mannschaftsfahren 1983 erfolgreich auf dem Rad. Mit 14 Jahren wechselte Marcel Kittel dann das sportliche Metier und schloß sich 2002 den RSV Adler Arnstadt an. Bereits 2005 und 2006 holte er Siege bei der Junioren-Weltmeisterschaft im Einzelzeitfahren (Salzburg und in Spa-Francorchamps). 2007 wechselte er in das Thüringer Energie Team wo er an der Seite von Tony Martin die Thüringen Rundfahrt bestritt.
Marcel Kittel Karriere im Juniorenbereich
Er tastete sich langsam und erfolgreich an die Elite heran. So wurde er in seinem ersten Jahr direkt in der U23-Klasse deutscher Meister im Einzelzeitfahren. Diesen Erfolg wiederholte er 2010 und mehr noch: Marcel Kittel wurde U23 Weltmeister.
Trotz Verletzungspech bekam er die Chance ab 2011 für das Team Skil-Shimano, das ab der Saison 2012 Argos-Shimano und ab 2014 Giant-Shimano hieß zu fahren. Das Vertrauen belohnte er mit 17 Siegen in der Saison 2011 (u.a. eine Etappe Tour de Langkawi, vier Etappen Quatre Jours de Dunkerque, ProRace Berlin, vier Etappen Polen-Rundfahrt, eine Etappe Vuelta a España). Damit schaffte er einen Rekord. Es war die bis dahin erfolgreichste Saison eines Neuprofis in der Geschichte des Radsports.
Marcel Kittel Karriere bei den Profis
In der Saison 2012 gewann Marcel Kittel 13 UCI-Rennen und er debütierte bei der Tour de France, musste aber aufgrund eines Magen-Darm-Infekts und Knieschmerzen während der fünften Etappe aufgeben. Dafür kam er 2013 umso eindrucksvoller zurück und gewann in einem Massensprint die erste Etappe der 100. Tour de France in Bastia auf Korsika und trug damit als 14. Radsportler aus Deutschland das gelbe Trikot. Damit nicht genug: Es folgten drei weitere Etappensiege , darunter die Schlussetappe auf den Champs-Élysées. Lohn der Mühe: Er wurde zum deutschen Radsportler des Jahres und zum Sportler des Jahres von Thüringen gekürt. Diese Auszeichnung erhielt er auch in den Jahren 2014 und 2017.
Eine steile Karriere: Auch 2014 fuhr er erfolgreich die Tour de France mit vier Etappensiegen musste aber 2015 aufgrund einer Virusinfektion passen. Dafür setzte er 2016 (im Team Quick-Step) an seine alten Erfolge an. Marcel Kittel gewann zum vierten Mal den Klassiker Schelderprijs und trumpfte auch beim Giro d‘ Italia. Die Krönung folgte im Jahr 2017: Er gewann fünf Etappen bei der Tour de France, unter anderem die zweite Etappe von Düsseldorf nach Lüttich. Er hielt das grüne Trikot für den besten Sprinter bis zur 17. Etappe, musste dann die Tour aufgrund eines Sturzes abbrechen. Für die beiden Saisons 2018 und 2019 unterschrieb Kittel einen Vertrag beim Radsportteam Katjusha, konnte aber nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen.
Trotzdem kam es für viele überraschend: Am 23. August 2019 erklärte Kittel das Ende seiner Karriere als Radrennfahrer. Er wolle sich nun mehr um seine Familie kümmern. Seine wichtigsten Erfolge
- 14 Etappen bei der Tour de France
- 4 Etappen Giro d’Italia
- 1 Etappe Vuelta a España
- 5 × Scheldepreis